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Wie externe Faktoren die Beschaffung beeinflussen

Artikel, Einblicke in die Branche, Fallstudien

Wie externe Faktoren die Beschaffung beeinflussen

Unternehmen sind in vielerlei Hinsicht gefährdet, da sie den Launen externer Kräfte ausgesetzt sind. Diese können finanzieller, politischer, technologischer, soziokultureller oder umweltbedingter Natur sein.

Alle diese Faktoren haben Auswirkungen auf die Beschaffung, die von der Preisverhandlung über den Handel bis zum Lieferantenmanagement reichen.

Emma Scott, Representation Manager beim Chartered Institute of Purchasing and Supply, äußerte gegenüber Cast UK: „Sie sind auf Ihre Trendforscher angewiesen, aber genauso wichtig sind wirklich gute Beziehungen zu Ihren Lieferanten. So sind Ihre Lieferketten agil genug, um die Versorgung schnell hochzufahren, wenn schlechteres Wetter herrscht als erwartet, und umgekehrt.“

Ein wichtiger Aspekt dieser Bemühungen ist zunächst die Erkenntnis, wie externe Faktoren die Beschaffung beeinflussen können.

Das finanzielle Umfeld

Das finanzielle Umfeld – dazu gehört auch die Wirtschaftsleistung – hat einen wesentlichen Einfluss darauf, wie Einkäufer bei ihren Beschaffungsaktivitäten vorgehen.

Eine der größten Herausforderungen im Zusammenhang mit dem finanziellen Umfeld sind Währungsschwankungen. Wenn Sie zum richtigen Zeitpunkt einkaufen, haben Sie die Chance auf eine hohe Rendite; eine Investition zum falschen Zeitpunkt kann hingegen zu finanziellen Verlusten führen.

Die Finanzpolitik der Bank of England hat ebenfalls Auswirkungen auf die Beschaffungsabteilungen, da sie die Inflation und das Investorenverhalten steuert, wodurch wiederum der Cashflow beeinflusst wird.

Unterdessen kann sich auch das Verhalten von Banken bei der Kreditvergabe einschränkend auf die Beschaffungsaktivität auswirken und den Schwerpunkt auf Kosteneinsparungen verlagern, sobald die Sicherung der Finanzierung schwierig wird. Zudem gefährdet eine Kreditverknappung häufig kleinere Lieferanten und steigert damit das Risiko für Einkäufer.

Politische Veränderungen

Ein Regierungswechsel oder Veränderungen der Innenpolitik oder der internationalen Beziehungen können enormen Einfluss darauf haben, mit wem und wie Einkäufer Geschäfte machen.

Auf nationaler Ebene kann es durch Regierungswechsel und politische Veränderungen zu Reformen bei gesetzlichen Vorgaben und Änderungen bei Fördermaßnahmen sowie bei der Vertretung von Unternehmen kommen. Dies hat Einfluss darauf, wie Unternehmen ihre Lieferketten strukturieren, inwieweit sie die Vorschriften im Hinblick auf Beschäftigung, Steuern, Gesundheit und Arbeitsschutz, ethische Grundsätze und Qualitätsprüfung erfüllen und wie sich ihr Wachstum entwickelt.

International kann die Beendigung der Beziehungen mit Lieferländern die Handelsdynamik erheblich beeinträchtigen, während die Öffnung eines Landes für den freien Markt neue Chancen und Herausforderungen eröffnet. Auf ähnliche Weise können ein Regierungswechsel oder politische Veränderungen in anderen Ländern, Regionen und Territorien Unternehmen vor ganz neue Herausforderungen im Hinblick auf die Compliance sowie auf das Finanz- und Lieferantenmanagement stellen – ganz zu schweigen von der Unterbrechung von Lieferketten in Fällen von politischem Niedergang, Destabilisierung oder Revolten.

Beschaffungsabteilungen müssen mit den weltweiten politischen Ereignissen Schritt halten und schnell reagieren, um das Risiko zu minimieren und Chancen bestmöglich zu nutzen.

Technologischer Fortschritt

Die Technologielandschaft ändert sich ständig und Kunden verbinden damit heutzutage die Erwartung, dass Unternehmen schneller operieren, besser vernetzt sind und ihnen stets die neuesten Entwicklungen anbieten.
Unternehmen müssen den Überblick über den Wandel des technologischen Umfelds und dessen Einfluss auf das eigene Unternehmen behalten. Von den angebotenen Produkten und Dienstleistungen bis zur Art und Weise, wie Einkäufer mit Lieferanten zusammenarbeiten, hat die Technologie einen erheblichen Einfluss auf die Beschaffung.
Soziokulturelle Veränderungen

Nach Ansicht von KPMG bringen sich Unternehmen selbst in Gefahr, wenn sie die soziokulturellen externen Faktoren ignorieren. Beschaffungsabteilungen müssen verstehen, wie soziale und kulturelle Faktoren die Verhaltensweisen und Erwartungen von Kunden beeinflussen.

Umweltbedingte Schwankungen

Die Umwelt ist eine der größten Herausforderungen für Lieferketten. Ob es um Ressourcenknappheit oder Naturkatastrophen geht, die Beschaffungsabteilungen sind abhängig von der Umwelt.

Im Jahr 2013 wurde im Rahmen des Carbon Disclosure Project festgestellt, das 70 % der Unternehmen glauben, dass der Klimawandel das Potenzial hat, den Umsatz erheblich zu beeinträchtigen.

Unternehmen sind sich der Bedrohungen bewusst und die jüngsten Naturkatastrophen haben offenbart, wie unberechenbare Ereignisse die Lieferkette zerstören können.

Beschaffungsabteilungen müssen vorausschauend planen, um einer Ressourcenknappheit vorzubeugen, und durch die Streuung ihrer Lieferanten die Störungen im Fall einer Naturkatastrophe minimieren. Es wird außerdem empfohlen, Hochrisikozonen zu vermeiden.

Der FM Global Resilience Index von 2014 hat zuletzt die Dominikanische Republik, Bolivien und Venezuela wegen ihrer Gefährdung durch Naturgefahren, politische Risiken und wirtschaftliche Instabilität als die riskantesten Länder für Lieferketten identifiziert.

Externe Faktoren unter Kontrolle bringen

Einkäufer müssen bei der Entwicklung von Beschaffungsstrategien das externe Umfeld berücksichtigen, um Risiken vorzubeugen.

Lieferantenmanagement spielt dabei eine wichtige Rolle, da es Unternehmen befähigt, eine Lieferkette aus vorqualifizierten Lieferanten aufzubauen und ihre Gefährdung zu überwachen.

So können Beschaffungsabteilungen unter Berücksichtigung des externen Umfelds handeln und sich an dieses anpassen.

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