In den letzten Jahrzehnten haben sich die Arbeitsschutz prozesse erheblich verbessert, ebenso wie das Bewusstsein über die Risiken, denen Arbeitskräfte ausgesetzt sind. Dennoch kommt es weiterhin zu schweren Unfällen. In den schlimmsten Fällen führen sie zu Ausfallzeiten, manchmal fordern sie sogar Todesopfer. Und den betroffenen Unternehmen drohen Rufschädigung und rechtliche Folgen.
Die Arbeitsschutzvorschriften ändern sich laufend, genau wie die Lieferkettenrisiken, mit denen Unternehmen täglich konfrontiert sind. Auch wenn in Ihrer eigenen Firma in puncto Arbeitsschutz alles zum Besten steht, müssen Sie wissen, ob Ihre Lieferanten und Auftragnehmer die internationalen Standards befolgen.
Wenn es um Gesundheitsschutz und Sicherheit in der Lieferkette geht, ist Ungewissheit das Letzte, was Sie benötigen. Wie also können Sie sich ein umfassendes Bild machen?
Die potenziellen Folgen
Ob Sie es für fair halten oder nicht: Unternehmen werden oft nach ihrer Lieferkette und den Firmen beurteilt, mit denen sie zusammenarbeiten. Auch wenn Ihre eigene Bilanz beim Arbeitsschutz perfekt ist, können Fehler und unnötige Unfälle in der Lieferkette auch Ihren Ruf schädigen.
Die potenziellen Folgen sind gravierend und dürfen nicht ignoriert werden. Wenn sich herausstellt, dass Sie oder Ihre Lieferanten Ihre Verantwortung und Pflichten gegenüber Arbeitskräften nicht erfüllt haben, müssen Sie mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen.
Das Problem basiert zum Teil noch immer auf mangelnden Kenntnissen hinsichtlich der Frage, was ein Arbeitsplatzrisiko darstellt und wie man es handhabt. Während der Schwerpunkt meist auf Vorfällen liegt, die auf falsche Ausrüstung und unsichere Praktiken zurückzuführen sind, werden die psychologische Sicherheit von Arbeitskräften und die Folgen von Aspekten wie übermäßig langen Arbeitszeiten oft übersehen.
Unfallbedingte Ausfallzeiten können erhebliche Auswirkungen auf ein Unternehmen haben. In Großbritannien gingen 2017/18 insgesamt 30 Millionen Arbeitstage durch arbeitsbedingte Verletzungen und Erkrankungen verloren. Einer Schätzung der Internationalen Arbeitsorganisation zufolge waren 2015 rund 313 Millionen Arbeitskräfte in nicht tödliche Arbeitsunfälle verwickelt. Das bedeutet nicht nur Arbeitsausfälle und Produktivitätsverluste für Unternehmen, sondern den Verlust der Lebensgrundlage und potenziell lebensgefährliche Verletzungen für Arbeitnehmer.
Arbeitgeber müssen zwingend gewährleisten, dass alle Personen an ihren Standorten in einem möglichst sicheren Umfeld tätig sind. Wenn sich herausstellt, dass Sie oder Ihre Lieferanten dies nicht getan haben, könnten Sie sich mit Entschädigungsforderungen konfrontiert sehen.
Und die Rufschädigung in den Augen von Kunden oder potenziellen Geschäftspartnern kann langfristig noch kostspieliger sein. Das Grubenunglück in Chile im Jahr 2010 ging mit der erfolgreichen Bergung der insgesamt 33 verschütteten Bergleute zu Ende, doch der Vorfall deckte langjährige Versäumnisse im Arbeitsschutz auf. Das Unternehmen wurde mehrfach verklagt und ging schließlich bankrott. Die durch den Brand auf der BP-Bohrinsel Deepwater Horizon verursachte Ölpest und die zahlreichen Sicherheitspannen, die die anschließenden Ermittlungen offenlegten, hatten gravierende Konsequenzen für den Ruf und den Aktienpreis des Unternehmens.
Und es kann sogar zu strafrechtlicher Verfolgung kommen. 2016 mussten sich Manager des deutschen Industriekonzerns Thyssenkrupp vor einem italienischen Gericht wegen Totschlags verantworten, nachdem 2007 bei einem Brand in einem Turiner Stahlwerk sieben Beschäftigte ums Leben gekommen waren.
Sicherer und effizienter
Unsere Daten belegen, dass Arbeitsschutzaudits tatsächlich funktionieren: Bei Lieferanten, die solchen Überprüfungen unterzogen werden, treten 40 % weniger Todesfälle auf. Sie stellen für Einkäufer somit ein deutlich geringeres Lieferkettenrisiko dar. In der Praxis bedeutet das weniger Unfälle und mehr Sicherheit für Beschäftigte und Auftragnehmer sowie weniger Störungen des Betriebs und größere operative Effizienz.
Es zahlt sich aus, Sicherheit und Gesundheit in der Lieferkette an die Spitze der Prioritätenliste zu setzen. Neben weniger Ausfällen und kostspieligen Ermittlungen ist eine Belegschaft, die sich gut geschützt fühlt, auch wesentlich engagierter und motivierter. Amazon drohten Streiks in den USA, Großbritannien, Deutschland, Spanien und Polen, weil Arbeitnehmer sich an die Grenzen ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit gedrängt fühlten.
Beim Arbeitsschutz sind viele Fortschritte erzielt worden, doch wir meinen, dass noch mehr getan werden kann. Und wir bieten die Services und Produkte, die Einkäufern und Lieferanten helfen, sicherer und effektiver zu arbeiten. Arbeitsschutzaudits sind ein wichtiges Instrument in unserem Werkzeugkasten. Unsere Gemeinschaften können Einkäufer jedoch bei der Auswahl unterstützen, wenn sie nur mit Lieferanten arbeiten, die internationale Standards wie OHSAS-18001 erfüllen.
Die Daten aus unseren Gemeinschaften belegen, dass Lieferanten sich der Bedeutung einer Arbeitsschutzzertifizierung zunehmend bewusst wird. Für 2019 zeigen diese Daten, dass der Anteil der chilenischen Bergbaulieferanten in unserer Bergbaugemeinschaft, die aktive Risikopräventionssysteme eingerichtet haben, von 61 % auf 66 % gestiegen ist. In der Gemeinschaft Regic Peru besitzen 84 % der Unternehmen ein Regulierungssystem für Arbeitsschutz und Hygiene, während 42 % der entsprechenden spanischen Lieferanten nach OHSAS-18001 zertifiziert sind. 77 % der südeuropäischen Unternehmen in Controlar haben eine Präventionszertifizierung. Wir helfen Unternehmen, gesunde, sichere und produktive Lieferketten in aller Welt aufzubauen.
Vor allem jedoch unterstützen wir Einkäufer bei der Gewährleistung, dass ihre Lieferanten ihren Unternehmenswerten und Standards in puncto Arbeitsschutz gerecht werden. Von Lieferketten-Mapping, das Risikobereiche und Konformitätsniveaus identifiziert, bis hin zu Audits der Arbeitspraktiken und laufender Überwachung des Lieferkettenrisikos: Wir haben alle Instrumente, die Sie benötigen, damit Ihr Unternehmen allen Beteiligten Sicherheit bietet.
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