Ein neuer Bericht zu Fragen der globalen Nachhaltigkeit unterstreicht die Bedeutung solider Notfallpläne für Unterbrechungen von Lieferketten, die jederzeit auftreten können.
Der Earth Security Index 2015, veröffentlicht von der Earth Security Group, warnt, dass Ressourcenrisiken wie Wassermangel, veränderte Landnutzung, Nahrungsknappheit und Instabilität der Energieversorgung „die globale Ordnung sehr schnell destabilisieren“ und den Nachhaltigkeitsdruck erheblich steigern können – als Auslöser wirtschaftlicher Risiken, die auf die Weltwirtschaft übergreifen.
Lokalisierte Folgen, verursacht durch globale Probleme
Das Ganze klingt vielleicht wie eine Angelegenheit, mit der Regierungen sich befassen sollten, nicht so sehr Unternehmen. Doch Tatsache ist: Jeder dieser Faktoren könnte dazu führen, dass Lieferanten im Ausland nicht mehr in der Lage sind, ihre Dienste bereitzustellen – und das bedeutet potenziell schwere Auswirkungen für die Einkaufsorganisationen, mit denen sie zusammenarbeiten. Folgewirkungen für Verbraucher könnten dann dazu führen, dass der Ruf von Unternehmen leidet. Außerdem ziehen selbst kurze Ausfallzeiten finanzielle Einbußen nach sich. Doch, so der Bericht weiter: Diese Risiken „eröffnen Marktchancen für Unternehmen – sie bieten Investitionsmöglichkeiten in Sektoren, die Ländern helfen, die notwendige Resilienz aufzubauen“.
„Multinationale Konzerne, die ihr Risiko durch neue grenzübergreifende Nachhaltigkeitsprobleme antizipieren und Lösungen entwickeln können, die Resilienz in den Ländern aufbauen, in denen sie aktiv sind, können diese Risiken in Chancen verwandeln, die ihre Marktposition und ihren Wettbewerbsvorteil stärken.
Die Umschiffung der entgegengesetzten Kräfte von Regionalisierung und Globalisierung bei gleichzeitigem Management miteinander verbundener Ressourcenrisiken ist entscheidend für die Marktchancen des 21. Jahrhunderts“, so der Bericht abschließend.
Wohlgemerkt: Einkäufer müssen Lieferanten einerseits als Erweiterung ihrer Unternehmen sehen, aufgrund des potenziellen Nutzens der bereitgestellten Produkte und Dienstleistungen. Andererseits müssen sie aber auch akzeptieren, dass diese Firmen – wenn auch nur zeitweilig – ausfallen können, aus Gründen, auf die sie keinen Einfluss haben, wie Nahrungsmittelknappheit und Missernten.
Entwicklung von Notfallplänen
Es ist unmöglich, Risiken aufgrund von Nachhaltigkeitsproblemen völlig zu vermeiden. Und das sollten Einkaufsorganisationen auch gar nicht, denn Firmen in Gefahrenregionen sind oft die besten Lieferanten.
Man kann diese Risiken jedoch mindern und einen Plan entwickeln, der im Notfall in Kraft tritt. Normalerweise erfordert dies weitere zuverlässige Lieferanten in anderen Regionen, die sofort einspringen können.
KPMG empfiehlt, zunächst die Auswirkungen globaler Krisen insbesondere auf Ihre Lieferketten zu untersuchen und dann abzuschätzen, wie wahrscheinlich ein Störfall ist. Ist ein solches Ereignis innerhalb eines spezifischen Zeitraums wahrscheinlich?
Diese Aufgabe kann mithilfe von Informationen wie dem Bericht der Earth Security Group und Lösungen wie dem Lieferketten-Mapping von Achilles bewältigt werden, das Ihnen hilft, jedes Element und jeden Standort in Ihrer Lieferkette zu ermitteln.
Anschließend können die potenziellen Kosten eines Lieferantenausfalls für Ihr Geschäft quantifiziert und robuste Ausweichpläne für Lieferanten mit besonders hohem Risiko erstellt werden.
Es ist jedoch wichtig, nicht an dieser Stelle aufzuhören: Lieferketten müssen regelmäßig überwacht und Risiken zwischen Beschaffungs-, Finanz- und operativen Abteilungen diskutiert werden, damit Veränderungen an Risikobeurteilungen berücksichtigt werden können.
„Der Risikomanagementprozess für Lieferantenausfälle muss flexibel sein und auch ohne direkte Kooperation der Lieferanten funktionieren. Er muss über grundlegende finanzielle Abschätzungen hinausgehen“, so das Fazit des KPMG-Berichts.