Schon vor über 3.000 Jahren bestanden Handelsbeziehungen zwischen dem alten Griechenland und China – die Aufzeichnungen zu diesen internationalen Partnerschaften zählen zu den ältesten überhaupt und geben uns einen Einblick in die ersten Beschaffungs- und Lieferkettenstrategien.
Die Geschichte des Beschaffungswesens wurde in einem Whitepaper von Global Public Procurement untersucht, das die Frühzeit der Beschaffung ebenso beleuchtete wie der Aufstieg der Branche zu einem anerkannten Berufszweig.
Doch was waren die wichtigsten Faktoren in der Geschichte des Beschaffungswesens? Und wie hat es sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt?
Die geschichtliche Rolle der Beschaffung
Das Konzept der Beschaffung gab es schon immer. Vielleicht nicht auf dieselbe regulierte Weise wie heute, doch Menschen und Unternehmen mussten stets Güter, Werkstoffe und Arbeitskräfte einkaufen, um Projekte umzusetzen.
Denken Sie nur ans alte Rom – es wurde bekanntlich nicht an einem Tag erbaut, und schon gar nicht ohne kompetente Lieferanten. Dasselbe gilt für die Pyramiden: Auch für dieses riesige Bauprojekt war mit Sicherheit eine Beschaffungsstrategie für die Lieferkette notwendig.
Vermutlich waren diese Beschaffungspraktiken wesentlich einfacher und basierten auf Korruption und Sklaverei. Doch die Projekte, für die sie eingesetzt wurden, stehen noch heute – ein klares Zeichen dafür, dass es schon Tausende Jahre vor Einführung moderner Technologien robuste Lieferketten gab.
Später, im Jahr 1832, erörterte Charles Babbage in seinem Werk „On the Economy of Machinery and Manufactures“ die Notwendigkeit, einen sogenannten „Materials Man“ im Bergbau einzusetzen. Dieser „Materialen-Mann“ sollte für Auswahl, Einkauf und Nachverfolgung aller Güter zuständig sein, die für ein Projekt gebraucht wurden – im Wesentlichen die Aufgaben, um die sich heute ein Chief Procurement Officer kümmert.
Wie hat sich das Beschaffungswesen verändert?
Wir könnten tagelang herumsitzen, wenn wir jede einzelne Veränderung besprechen wollten, die im letzten Jahrtausend und darüber hinaus im Beschaffungswesen stattgefunden hat. Deshalb haben wir nachstehend nur drei der wichtigsten Veränderungen herausgestellt.
- Ein strategischerer Ansatz für das Lieferkettenmanagement: Für die Anforderungen von 1832 hatte Charles Babbage die richtige Idee, doch das Lieferkettenmanagement wurde im Laufe der Jahre wesentlich stärker strukturiert. Heute ist eine effektive Strategie erforderlich, um das Lieferkettenrisiko so gering wie möglich zu halten, vor allem weil die Rolle, die Lieferketten im täglichen Betrieb spielen, erheblich gewachsen ist. Das bedeutet: Heute ist die Transparenz der Lieferkette entscheidend, nicht nur intern, sondern auch gegenüber Kunden und um Rufschädigung zu verhindern – dieser Aspekt wurde nach einer der spektakulärsten Lieferkettenkatastrophen aller Zeiten besonders deutlich: dem Pferdefleischskandal von 2013.
- Die technologische Entwicklung: Natürlich hat Technologie eine wichtige Rolle für den dauerhaften Wandel im Beschaffungswesen gespielt. Von neuen Möglichkeiten des Lieferantendatenmanagements bis hin zu allen möglichen Informationsquellen für Einkäufer, die Angaben über Auftragnehmer bieten, z. B. Tools wie der Präqualifizierungsfragebogen von Achilles: Von den Veränderungen, die diese Lösungen eingeleitet haben, führt kein Weg zurück. Obwohl digitale Technologien erst seit etwa 50 Jahren eine Rolle im Beschaffungswesen spielen, stellen sie eine der wichtigsten Veränderungen seit dessen Anfängen dar.
- Abschaffung moderner Sklaverei: Obwohl diese Entwicklung jünger ist als die anderen – in Großbritannien trat das Gesetz gegen moderne Sklaverei erst im Oktober 2015 in Kraft –, ist sie ein entscheidender Schritt für die Zukunft des Lieferkettenmanagements. Schon im Altertum war die Sklaverei Bestandteil von Lieferketten. Und obwohl sie im 19. Jahrhundert abgeschafft wurde, existiert die Praxis in einigen Teilen der Welt immer noch. Im Rahmen des britischen Gesetzes müssen Einkäufer mit erheblichen Sanktionen rechnen, wenn ihre Lieferkette moderne Sklaverei umfasst – dies könnte ihre Finanzen, ihren Ruf und ihren gesetzlichen Status erheblich schädigen.
Wie geht es weiter? Und wie kann Achilles helfen?
Wie könnte die Zukunft für das Beschaffungswesen aussehen?
Gerade in den letzten Jahren hat der Bereich Lieferkettenmanagement wichtige Lernprozesse durchlaufen. Die Grundlagen des Konzepts wurden schon in der Antike entwickelt, doch mit zunehmender Digitalisierung und Transparenz müssen Einkäufer noch einiges unternehmen, bevor ihre Beschaffungsstrategien perfekt sind.
Bei Achilles wissen wir zwar, dass niemand perfekt ist, doch wir haben Lösungen entwickelt, die Einkäufer bei ihren Bestrebungen unterstützen.
Beispielsweise gestattet unser Cloud-basiertes Gemeinschaftsmodell engere Kooperation zwischen Einkäufern und Lieferanten, steigert die Transparenz der Lieferkette und ermöglicht Beschaffungsteams besser fundierte Entscheidungen über Auftragnehmer, mit denen sie zusammenarbeiten wollen. Das bedeutet: Sie können das Risiko für Unternehmen auf ein Minimum reduzieren.
Außerdem können Einkäufer mit dem Lieferketten-Mapping von Achilles auf innovative Weise in verschiedene Ebenen ihrer Lieferkette eintauchen und genau herausfinden, wer ihre Lieferanten sind, wo sie angesiedelt sind und welchen Risikofaktoren sie ausgesetzt sind.
Dank der Weiterentwicklung von Lieferketten und der Einführung neuer Technologien in den kommenden Jahren dürften die Beschaffungsabteilungen von morgen mit denen von heute nicht mehr vergleichbar sind. Sie werden jedoch nach wie vor auf den Grundprinzipien basieren, die vor mehreren Tausend Jahren entstanden.