Die Aktivitäten im Bausektor verzeichnen derzeit weltweit kräftiges Wachstum. Unterstützt durch das positive Wirtschaftswachstum, durch Niedrigzinsen und eine starke Nachfrage werden die Umsätze sich in diesem Sektor in den kommenden Jahren voraussichtlich positiv entwickeln.
Ein höheres Produktionsniveau bedeutet jedoch nicht nur zahlreiche neue Möglichkeiten für Wachstum und Expansion im Bausektor, sondern verstärkt auch den Druck auf die Lieferketten.
Jedes Bauvorhaben ist einzigartig und umfasst häufig Teams von Beratern, Hauptauftragnehmern, Entwicklern, Unterauftragnehmern und Lieferanten, die meist nur bei diesem einen Projekt zusammenarbeiten. Deshalb ist oft eine Vielzahl an Beschaffungssystemen, Unternehmen und Disziplinen an den Lieferketten beteiligt. Bei größeren und komplexeren Projekten kann sich die Verantwortlichkeit weiter unten in der Lieferkette verlieren, da man es dort mit einer großen Gruppe von kleineren Lieferanten zu tun hat. Das Ziel, alle Beteiligten in der Lieferkette zu kennen und zu wissen, was sie tagtäglich tun, kann für die Unternehmensführung schwierig sein.
Globales Wachstum – ein gemischtes Bild
Das Wachstumsmuster ist weltweit nicht einheitlich. Hinter der Makroansicht eines stärkeren Wachstums und einer höheren Produktion verbirgt sich eine Vielzahl regionaler Herausforderungen und Dynamiken.
Langsameres Wachstum in China
Es kann davon ausgegangen werden, dass die Baubranche in China sich in den nächsten Jahren erheblich verlangsamen wird. PwC berichtet über den allerersten Rückgang im Wohnungsbau in der jüngeren Geschichte des Landes und über eine kontinuierliche Verschiebung zu einer verbraucher- und serviceorientierten Wirtschaft. Das heißt auch, dass der Bausektor in den USA und in Indien in den nächsten 15 Jahren schneller wachsen könnte als der chinesische Bausektor. Alle drei Länder zusammen werden jedoch immer noch 57 % des globalen Wachstums ausmachen.
Druck auf die Margen in Europa
Trotz der aktuellen Rückkehr zum Wachstum in ganz Europa bleibt der Druck auf die Lieferketten ein großes Problem für Unternehmen in Irland, im Vereinigten Königreich und in den Niederlanden, da ein Mangel an Unterauftragnehmern und Baumaterialien die Margen belastet. Viele Einkäufer suchen nach digitalen Lösungen, die sie im Kampf gegen den Arbeitskräftemangel unterstützen und die Produktivität erheblich verbessern könnten.
Investitionen in die Infrastruktur fördern das Wachstum in den nordischen Ländern
In der gesamten nordischen Region fördert eine Steigerung der Investitionen in die Infrastruktur derzeit auch das Wachstum in der Baubranche. So hat sich die Regierung in Schweden verpflichtet, zwischen 2018 und 2029 rund 65 Milliarden Euro für die Infrastruktur auszugeben, während Norwegen in den nächsten Jahren bis 2023 Investitionen in Höhe von 120 Milliarden NOK allein für das Eisenbahnsystem des Landes plant. Und die dänische Regierung hat für die nächsten Jahre Infrastrukturinvestitionen in Höhe von 13,5 Milliarden Euro zugesagt.
Ein gemeinsames Merkmal der gesamten Region ist das breit gefächerte Spektrum kleinerer Unternehmen, die miteinander im Wettbewerb stehen. Norwegen hat 23.000 Unternehmen , die im Bausektor tätig sind: von kleineren Firmen mit weniger als 10 Mitarbeitern bis hin zu großen multinationalen Konzernen. In Schweden umfasst der Bausektor 213.434 Unternehmen, wobei die Anzahl von 2010 bis 2016 um 21 % zunahm. Die zunehmende Zahl an verfügbaren Lieferanten stellt die Einkäufer vor Herausforderungen in Bezug auf das Lieferkettenmanagement.
Insbesondere müssen Einkäufer eine exakte Analyse ihrer Lieferketten vornehmen, um sicherzustellen, dass alle Unternehmen die Gesetze einhalten, vor allem, wenn es um die soziale Verantwortung und um Anforderungen für Löhne geht. In Norwegen, das über Tausende kleinerer Lieferanten verfügt, können sich Einkäufer schnell mit großen und komplexen Lieferketten konfrontiert sehen.
„Die größte Herausforderung für Einkäufer besteht darin sicherzustellen, dass jeder Lieferant, mit dem sie zusammenarbeiten, die norwegischen Gesetze und Vorschriften einhält“, so Carsten Krøger, Senior Engagement Manager bei StartBANK. „Die Einkäufer müssen die Gewissheit haben, dass alle Arbeitnehmer und Unternehmen, die hier tätig sind, ordnungsgemäß Steuern zahlen, nicht weniger als den vorgeschriebenen Mindestlohn verdienen sowie unsere Arbeitsschutzvorschriften und Gesetze zur Unternehmensverantwortung einhalten. Daher ist eine effektive Lieferantenpräqualifizierung von großer Bedeutung.“
Effektive Vorbereitung auf eine steigende Nachfrage
Der Bausektor hat das Potenzial, in den kommenden Jahren reales Wachstum zu erzielen. Gleichzeitig jedoch muss sich auch die Art und Weise ändern, wie Lieferketten arbeiten und verwaltet werden. Unsere Gemeinschaften, zum Beispiel StartBANK und BuildingConfidence, helfen die Grundlagen für ein skalierbares Wachstum zu schaffen, indem sie die Transparenz steigern und Einkäufern und Lieferanten Zugriff auf bereinigte und validierte Daten verschaffen.
Für Unternehmen in den nordischen Ländern könnte dies in der nahen Zukunft den Unterschied zwischen Wachstum und Stagnation ausmachen. Für chinesische Firmen ist es ebenso wichtig, in einer im Wandel befindlichen Wirtschaft nach neuen Geschäftsmöglichkeiten zu suchen. Und für europäische Unternehmen geht es darum, sich die besten Talente aus einem beschränkten Pool zu sichern. Indem wir Daten ins Zentrum der Beziehung zwischen Einkäufern und Lieferanten stellen, tragen wir dazu bei, die Planung, Vorhersage, Budgetierung und Ausführung effizienter zu machen.
Für die Baubranche wird Präqualifizierung zunehmend zu einem wichtigen Standard. Dies ist eine der Hauptstärken unserer Gemeinschaften. Mithilfe unserer Audits und Qualifizierungsprogramme können Einkäufer und Lieferanten in absoluter Klarheit operieren. Dies trägt nicht nur zu mehr Transparenz bei, sondern hilft auch, die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und skalierbare Modelle zu entwickeln.
Eine gute Lieferkette kann sich jeder Herausforderung anpassen. Unsere Gemeinschaften helfen dabei, Lieferketten möglichst schnell, einfach und effizient aufzubauen.